Die Anzahl der Unternehmensübernahmen durch Private Equity ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Zum einen, weil mehr Kapital im Umlauf ist, zum anderen, weil Unternehmer offener für Übernahmen durch Private Equity geworden sind. Die Presse hat sich in letzter Zeit ausführlich mit dem Thema im Allgemeinen beschäftigt. In diesem Artikel geht es hauptsächlich um Transaktionen im Rahmen von 1-100 Mio. Euro, die Marktlink seit 2020 betreut hat.
Die Analyse unserer Daten für das Jahr 2022 zeigt, dass in 70% der Transaktionen eine Private Equity Firma der Käufer war. 2020 lag der Anteil noch bei 53%. Heute sind fast immer Investoren unter den potenziellen Käufern, die in die engere Auswahl kommen. Diese Investoren sind entweder eine Private Equity Firma oder ein Unternehmen, hinter dem Private Equity steht.
Der durchschnittliche Multiple, der von Private Equity Käufern gezahlt wird, ist im Vergleich zu 2020 deutlich gestiegen, 2021 um 12%, 2022 um 30%. Im gleichen Zeitraum ist dieser Prozentsatz von strategischen Käufern um 14% gesunken. Diese Zahlen verdeutlichen den Wandel am Investment-Markt, wenn es um Unternehmensübernahmen geht. Dieser Trend ist in ganz Europa zu beobachten.
Unsere Daten zeigen ebenfalls, dass Private Equity großes Interesse an den Branchen Großhandel, Produktion und Fertigung, IT und Software, Facility Management und besonders E-Commerce hat. Wir haben auch viele Unternehmen im Bereich der Geschäftsdienstleistungen bei Transaktionen begleitet. Diese Branchen haben eines gemeinsam: Kleinere Unternehmen können sich mit dem Kapitalzufluss professionalisieren und dabei Namen und Identität beibehalten, sodass sich im Betriebsablauf kaum etwas ändert.
Die genannten Vorteile haben das Image von Private Equity spürbar verbessert. Unternehmer sehen Investoren nicht mehr als Finanzhaie, die nur ihren eigenen Vorteil suchen. Unsere Zahlen bestätigen, dass Investoren oft bereit sind, höhere Preise zu zahlen als strategische Käufer. Außerdem ermöglicht der Verkauf an Private Equity im Rahmen eines Pre-Exits den Inhabern, sich teilweise zurückzuziehen, auszahlen zu lassen und trotzdem noch am Wachstum ihres Unternehmens teilzuhaben.
Die Erweiterung des Angebotes oder regionale Expansion sind nicht die einzigen Möglichkeiten, Wachstum zu generieren. Internationale Wachstumschancen gewinnen an Bedeutung. Dank unserer europaweiten Präsenz und unserer Mitgliedschaft in der Geneva Capital Group hat Marktlink Zugang zu führenden Private Equity Firmen weltweit. In nur zwei Jahren hat das Interesse aus dem Ausland um 49% zugenommen, die Anzahl der Treffen mit potenziellen Verkäufern hat sich mit 114% Zuwachs mehr als verdoppelt, das Gleiche gilt für die Anzahl der Angebote.
Das steigende Interesse seitens Private Equity an KMU liegt in erster Linie an den Gewinn-Chancen in diesem Segment. Mit Wertprognosen, die beim Vier- bis Zehnfachen des EBITDA (earnings before interest, taxes, depreciations and amortisations) liegen, sind Gewinne von 10-20% nicht ausgeschlossen. Dieser Prozentsatz kann durch Bankenfinanzierung und vor allem durch Wachstum noch übertroffen werden. Der Markt der großen Unternehmen ist gesättigt, weist hohe Werteinschätzungen auf und viele Unternehmen hatten bereits mehrere Investitionen. KMU haben hingegen das Potenzial, das Geschäft gemeinsam mit dem Inhaber auszubauen. Wir konnten feststellen, dass viele Unternehmer den Verkaufserlös ihrer Anteile wiederum in Private Equity investieren. Kapital, das in Private Equity investiert wird, hat eine höhere Rendite als klassische Modelle, den Ruhestand zu finanzieren. Beim Unternehmensverkauf sichert das Hinzuziehen eines Investors oft die Zukunft des Betriebs, wenn die Vorteile von Private Equity genutzt werden. Viele Unternehmer haben nach einer solchen Übernahme wieder die Energie, neue Herausforderungen anzunehmen.
Die Recherche von Marktlink hat ergeben, dass etwa 70% der Unternehmer über einen Verkauf in den nächsten zehn Jahren nachdenken. Gerade bei älteren Unternehmern ist das Fehlen der Nachfolge der Hauptgrund, an Private Equity zu verkaufen. Jüngere Unternehmer hingegen suchen die Chancen im M&A Markt. Sie leiten ein Unternehmen für fünf bis zehn Jahre und beginnen ein neues Projekt nach dem Verkauf. Sie sind wenig sentimental und erkennen Trends und Entwicklungen schnell. In der Praxis schätzen Private Equity Firmen diese Gruppe von Unternehmern, vor allem, weil sie sich nicht zurückziehen wollen, sondern darauf brennen, den nächsten Schritt mit einem Partner fürs Wachstum zu gehen. Dass der Unternehmer Teile des Geschäfts kapitalisieren kann, wird als zusätzlicher Vorteil gesehen.
Die Möglichkeiten des Investments sind so vielfältig wie die Gründe, ein Unternehmen zu verkaufen. In jedem Fall sind aber Ihre Wünsche der Ausgangspunkt für die Suche nach dem passenden Partner. Dass man zueinander passt, die gleichen Vorstellungen von der Zukunft hat und sich daher vertraut, sind die entscheidenden Faktoren. Denken Sie an einen Verkauf oder wollen Sie im In- oder Ausland weiteres Wachstum generieren? Dann zögern Sie nicht, Kontakt mit einem unserer Berater aufzunehmen. Unsere M&A Experten begleiten Sie engagiert zum Deal Ihres Lebens.
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